Was sagt die Bibel?

Wenn man sich näher mit der Bibel beschäftigt, dann tauchen nach und nach immer neue Frage auf, die es zu beantworten gilt. Diese Fragen müssen nicht zwangsläufig tiefgründig sein oder einen weitreichenden theologischen Hintergrund haben. Das können auch ganz einfache Fragen sein. Aber manchmal ist auch der Aha-Effekt garantiert.


Wer hat die Bibel geschrieben?

Die Bibel ist kein Buch, was ein Autor alleine geschrieben hat. Sie ist eine Sammlung von Werken die von verschiedenen Autoren in unterschiedlichen historischen, kulturellen und sprachlichen Kontexten verfasst wurden. Der Zeitraum, in dem diese Texte niedergeschrieben wurde, erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte. In den Texten spiegeln sich religiöse Überzeugungen, historische Ereignisse und soziale Normen der jeweiligen Zeit wider. 

Während einige der Autoren, die die Texte in der Bibel verfasst haben, bekannt sind, gibt es aber auch einige, die anonym geblieben sind. Zu den bekannten Autoren gehören unter anderem David, der einen großen Teil der Psalmen geschrieben hat, oder auch der Prophet Jesaja. Auch die Autoren der Evangelien im Neuen Testament sind als Matthäus, Markus, Lukas und Johannes bekannte Autoren. 

Wann ist die Bibel entstanden? 

Die Antwort auf diese Frage lehnt sich dicht an die vorhergehende an. Die ersten Texte, die wir im Alten Testament finden, entstammen dem Zeitraum von 1000 v. Chr. bis ca. 400 v Chr., also immerhin eine Zeitspanne von 600 Jahren. Das Neue Testament beginnt ca. 50 n. Chr. und reicht bis 150 n. Chr. 

Verfasst wurden die Bücher der Bibel in unterschiedlichen Sprachen. Es gibt Texte, deren Ursprung Hebräisch, Aramäisch oder auch Griechisch ist. Die Texte wurden im Lauf der Zeit von religiösen Autoritäten und Gemeinen zusammengestellt. Dieser Prozess nennt sich Kanonisierung der Bibel. Je nach der religiösen Tradition oder Glaubensgemeinschaft variiert die genaue Zusammenstellung der Bibel. 

Im Laufe der Geschichte wurde die Bibel dann von verschiedenen Menschen übersetzt und interpretiert.

Was ist die Luther-Bibel? 

Einer dieser Menschen, der die Bibel übersetzt hat, was Martin Luther. Er begann 1522 damit, die griechischen Texte aus dem Neuen Testament ins Deutsche zu übersetzen. Als dieses vollendet hatte, übersetzte er auch noch das Alte Testament aus hebräischen und aramäischen Quellen. Martin Luther war ein bedeutender Mönch und Reformator des 16. Jahrhunderts. Durch seine Übersetzung hat er einen Meilenstein in der Geschichte der deutschen Sprache und Literatur gelegt. 

Er befasste sich mit der Übersetzung der Bibel vor dem Hintergrund, dass er die Menschen befähigen wollte, diese Texte in ihrer eigenen Sprache lesen zu können. Die dominierende Sprache der Kirche in dieser Zeit war Latein, was aber nicht jeder verstand. 

Durch die Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache nahm Martin Luther einen großen Einfluss auf die Verbreitung des Protestantismus. Die Luther-Bibel gilt als die am weitesten verbreitete deutschsprachige Bibelübersetzung und wird von der Mehrheit der evangelischen Christen als maßgebliche Ausgabe der Heiligen Schrift angesehen. 

In wie vielen Sprachen gibt es die Bibel heute? 

Die Bibel gilt als das am weitesten verbreitetes Buch der Welt. Sie wurde in über 3.300 Sprachen übersetzt und ermöglicht es so den Menschen auf der ganzen Welt, die Botschaft, die von der Bibel ausgeht, zu verstehen, da sie sie in ihrer eigenen Sprache lesen können. In so vielen Übersetzungen und mit ihrer internationalen Reichweite ist die Bibel das wohl wichtigste religiöse und kulturelle Werk überhaupt. 

Was ist die Wiedmann Bibel? 

Doch die Heilige Schrift wurde nicht nur in ihrer geschriebenen Variante interpretiert. Der deutsche Künstler Willy Wiedmann begann im Jahr 1984 damit, die Bibel in insgesamt 3.333 handgemalten Bildern darzustellen. Legt man diese Bilder nebeneinander, so bilden sie ein monumentales Gemälde mit einer Länge von 1,17 Kilometern.

Es dauerte 16 Jahre, bis er diese Arbeit fertiggestellt hatte. Bekannt wurde diese Arbeit aber erst nach seinem Tod und wurde dann von seinem Sohn öffentlich zugänglich gemacht. Jedes der einzelnen Bilder hatte Willy Wiedmann mit einem eigenen Text kommentiert bzw. hatte ihm einen entsprechenden Bibeltext zugeordnet. 

Wie viele Bücher gibt es in der Bibel?

Dass die Bibel nicht von einem einzigen Autor geschrieben wurde, haben wir schon erfahren. Aber wie viele verschiedene Bücher sind denn nun zur Bibel zusammengefasst? Die Anzahl variiert. Schaut man sich die Bibel der katholischen Christen an, so enthält die Einheitsübersetzung insgesamt 73 Bücher. Davon sind 46 dem Alten Testament und 27 dem Neuen Testament zuzuordnen. Die oben erwähnte Luther-Bibel hingegen enthält im Neuen Testament 7 Bücher weniger, es sind also insgesamt nur 66 Bücher. 

Warum hat die Luther-Bibel weniger Bücher als die Einheitsbibel? 

Die Lutherbibel ist die Bibel, die hauptsächlich von der evangelischen Kirche, also den Protestanten, benutzt wird. Die Einheitsbibel wird in der römisch-katholischen Kirche verwendet. Ein Unterschied der beiden Ausgaben ist die Anzahl der Bücher im Alten Testament.

In der katholischen Version befinden sich zusätzlich die Deuterokanonischen Bücher. Das sind die Bücher Tobi, Judit, Weisheit, Sirach, Baruch, 1. Und 2. Makkabäer. Zudem gibt es auch noch einige zusätzliche Kapitel in den Büchern Daniel und Ester. 

Wie heißt das längste und wie das kürzeste Buch in der Bibel?

Die zusammengetragenen Bücher der Bibel sind alle unterschiedlich lang. Als längstes Buch befindet sich mit 150 Kapitelns das Buch der Psalmen in dieser „Bibliothek“. Dahingegen ist das kürzeste Buch, das wir in der Bibel finden, gerade einmal eine halbe Seite lang. Es handelt sich dabei um den zweiten Johannesbrief. 

Was ist das Besondere an der Bibel?

Eine Besonderheit der Bibel ist ihre Zitierweise. Wenn man sonst etwas aus einem Buch zitiert, sag man, auf Seite XY steht das und das. Mit einer solchen Angabe kann aber nicht jeder in seiner Bibelausgabe das finden, worüber da gerade diskutiert wird. Deswegen zitiert man aus der Bibel nach Buch, Kapitel und Vers. So kann jeder die Stelle schnell finden, auch wenn er eine Ausgabe der Bibel in Händen hält.